Das erste grundlegende Werk zum Thema Verschickung
Das Buch ist das erste wissenschaftliche Fachbuch zum Thema Verschickungsheime in Westdeutschland. Es versucht sich in ersten Definitionen, hat erste Statistik zusammengetragen, beschreibt exemplarisch einige wenige Heimorte genauer und versucht eine erste Ursachendiskussion anzuregen. Warum ist es in diesen Institutionen zu Gewalt gekommen und welche Wege sollte die zukünftige Aufarbeitung und Erforschung dieses Phänomens gehen?
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Das Buch ist nur durch die “Initiative Verschickungskinder” möglich geworden, ich danke den vielen Betroffenen, die meinen ersten Text mit ihren Erinnerungs-Berichten ergänzt haben! Durch sie habe ich die Kraft zu diesem Buch gefunden. Ihre Berichte haben mich beflügelt und angespornt, die Grausamkeit, die ihnen widerfahren ist, hat mich wütend gemacht. Ihre Angst war auch meine Angst, ihre Wut ist auch meine Wut, ihr Elan hat mich vorwärtsgetrieben zu diesem Buch, das hoffentlich den Anfang einer Forschung markiert.
Es ist eine erste wissenschaftlichen Skizze, von der aus jetzt weitere vertiefende Forschung ausgehen sollte, diese kann nur von den Erinnerungen der Betroffenen ausgehen, und nicht allein von den Akten in den Kellern der Träger, die sich da auch meist oft nicht mehr finden lassen. Akten sind aber wichtig und oft auch noch vorhanden, Verwaltungs-Akten, Jugendamtsakten der Heime, oder auch Gerichtsakten, aus denen man indirekt sehr viel entnehmen kann: Unterbesetzung von Personal, Überbelegung von Betten, eiskaltes Kalkül, was Kinder zur Ware erklärt. Die Taten sind verjährt, die Täterinnen lange tot, aber unsere Erinnerungen leben. Sie bescheren uns Alpträume, sie wollen sich nicht beruhigen. Wir wollen uns nicht beruhigen. Was ist da geschehen? Wir wollen es aufklären. Wir brauchen Archive in jedem Bundesland, für unsere Erinnerungen und unseren Erinnerungsaustausch! Wir brauchen Historiker an unserer Seite, die mit uns Akten heben, wir brauchen Büros in jedem Bundesland. Wir wollen aufklären und die Hintergründe erforschen. Unser persönliches Schicksal ist ein politischer Skandal, der bisher nicht aufgedeckt, sondern oftmals zugedeckt wurde. Politik und Trägerinstitutionen müssen sich ihrer Verantwortung stellen und unsere Aufarbeitung tatkräftig unterstützen! Die Wahrheit muss ans Licht der Öffentlichkeit! Dafür kämpfen wir!
Schließt euch uns an: Zusammen mit der Initiative Verschickungskinder sind wir stärker, nicht mehr allein!
Ich war vom 2. Okt. 1953 – 10. Nov. 1953 im Kinderkurheim Reinhardshausen bei Bad Wildungen. Ich weiß das so genau, weil in meinem Halbjahr-Zeugnis der Kath. Volksschule ein entsprechender Eintrag zu finden ist. Ich war 9 Jahre alt und kann mich an viele schlimme Erlebnisse dort erinnern.
Ich besitze noch ein altes Foto aus dieser Zeit, auf dem 13 Kinder zusammen mit unserer “Tante Marianne” abgebildet sind. Wer erkennt sich auf diesem Foto wieder?
Liebe Grüße Christa Voigt
Danke, liebe Christa,
Wenn du mit anderen in Kontakt kommen willst, schau dich auf der Seite der Initiative Verschickungskinder um: http://www.verschickungsheime.de, dort gibt es viele Infos und auch ein FORUM, wo du mit anderen direkt in Kontakt treten kannst, Liebe Grüße, Anja
Auch ich war mindestens 4bis 5 x in Rheinhardshausen untergebracht.
Das war in den 60 Jahren
ich war 1967 als 9jähriger mit meinem Bruder für 6Wochen in Bad Reichenhall zur Kur,war eigentlich im Rückblick gar nicht so übel,man hat Reisen gemacht nach Salzburg,ins Salzbergwerk,aufn Predigtstuhl mit der Seilbahn usw.,man is doch damals ganz schön rumgekommen,natürlich hats auch mal von den Fräuleins mal ne Watschen gegeben,meinem Bruder haben sie dann mal die übriggebliebenen Fettreste vom Mittagessen der gesamten Gruppe in den Mund gestopft ,die hat er dann aber gleich wieder aufm Klo ausgespuckt ,Mittagsschlaf war obligatorisch,nur unsre mitgebrachten Süßigkeiten (russisch Brot) wurde dann an andere Kinder verteilt,das hat uns schon geärgert,alles in allem denke ich gern daran zurück
Melde Dich bitte. Ich war auch dort und wurde sehr Misshandelt 1979 bei Shwester Ruht .
hallo,
ich suche verzweifelt informationen über das kinderkurheim gutermann in oberstdorf. ich war 1971 dort und mir fehlt jegliche erinnerung. können sie mir da weiter helfen?
viele grüße
susanne sattler
Wir haben auf unserer Seite:www.verschickungsheime.de unter VERNETZUNG im Menü zu Bayern eine Landeskoordination und etliche Heimortgruppen, schreiben Sie an: info@verschickungsheime.de und Sie erhalten eine vollständige Heimliste, auch mit Oberstorfer Heimen, Grüße, Anja Röhl
Hallo Susanne, ich war auch dort: 1974 oder 1976. Habe ebenfallskeinerlei Erinnerung darn. Komisch.
ist es normal , dass obwohl ich 10 jahre alt war als ich in bad wildungen war mir sämtliche erinnerungen fehlen ? Ich erinnere mich immer nur an ein Gewässerufer an dem wir waren
Schlimme Erinnerungen werden entweder ganz stark verdrängt oder extrem genau erinnert. Langeweilezeit kann aber auch vergessen werden, es muss also nicht traumatisch, kann nur anregungsarm gewesen sein.
Hallo Anja Röhl,
ich war als 9jährige in den Sommerferien 1961 in einem Verschickungsheim im Schwarzwald. Den Ort weiß ich nicht mehr genau, vermutlich Säckingen. Können Sie mir sagen, ob es dort ein solches Heim gab? Wenn ja, wer die damalige Leiterin war. Ich vermute, dass die Dame, die sehr streng war, eine BDM-Vergangenheit hatte.
Herzliche Grüße
Traute Krämer
Ich bin mit 6 Schwestern und 2 Brüdern aufgewachsen.Aber ich war schon immer ein Sorgenkind.Hatte Asthma Statusanfälle ,Es war schon normal, dass ich fast jede3.Nacht einen Notarzt benötigte,unter den Sauerstoffzelt und ab ins Krankenhaus.Dort blieb ich immer mehre Wochen.Am10.Geburtstag hieß es ich dürfte nach Hause. Meine Eltern kamen mit einem Koffer und mit meiner jüngeren Schwester zum Krankenhaus.Ich freute mich endlich wieder zuhause zu sein.Aber ohne das man mich drauf vorbereitet hatte ,ging es gleich zum Hauptbahnhof.Ich musste im Nachtzug mit einer mir fremden Frau und kleinen Junge mitfahren.Ich weinte sehr und fühlte mich bestraft wegen meiner Krankheit.Die Reise ging bis Bad Reichenhall.6 Wochen.Es war schrecklich ,keinen Kontakt zu meiner Familie. Dann alle zum Bahnhof mit Namenschild .Ich wurde aber nicht aufgerufen.nochmal 6 Wochen. Wieder zum Bahnhof.Wieder nicht aufgerufen.Wieder 6 Wochen.Wieder zum Bahnhof.Jetzt endlich worde ich aufgerufen.Aber der Zug fuhr nicht nach Hause, sondern nach Transtein 1 1/2 Jahre im Heim für schwer erziehbare Kinder.Mit Schläge u.s.w.
Schule .Dann endlich nach Hause. Die 1.Nacht wieder Notarzt wieder ins Krankenhaus. Keiner hatte mir geglaubt.Egal wo ich überall war.Es war nur Strafe ,keine richtige ärztliche Betreuung.,Erbrochnes aufessen.Haare ziehen .Strafe ,wenn man weint.wenn man nicht schlafen kann.Diese Erinnerungen machen mich krank ,egal wo ich überall war.Bayer.Nordsee Ich wünsche mir ,dass diese schlechten Menschen da für bestraft werden.Aber vergessen kann man es nicht.