Oldenburg, fast schon vor Holland, hinter Bremen, ganz weit im Nordwesten, danach kommt nur noch Leer,  Oldenburg inmitten einer von der Fleischmafia bestimmten Landwirtschaft, wie Wolfgang Schorlau in einem seiner Krimis beschrieb. Am Tag vor meiner Reise hörte ich im NDR Kultur einen Beitrag über ein Theaterstück von Albert Camus, was gerade wieder in Oldenburg eine Wiederaufnahme erfahre, nachdem es

Ein Mann, dessen zwei Söhne erwachsen sind, kann nicht mehr mithalten auf dem Karussell des Kapitalismus  –  ein sehr aktuelles Thema, wo die Vorruheständler sich bei Krankheit in Hartz IV wiederfinden und die Rentner Flaschen sammeln müssen um zu überleben. Die Verkaufszahlen eines Versicherungsvertreters sinken und daher hat der Sohn vom alten Chef “Lomann” rausgesetzt und nun übt er seit

Das Gripstheater hat eine neue große Uraufführung vorgelegt: Das Stück: Laura war hier, von Milena Baisch, in der Regie von Rüdiger Wandel, mit vielen großartigen neuen Gripsliedern von Volker Ludwig. Das Stück ist ein typisches Gripsstück, eines, das an der gesellschaftlichen Wirklichkeit ansetzt und dann zeigt, dass sie zu überwinden ist. In der Angst, Traurigkeit, Sehnsucht gezeigt wird und deren

Ein rauschendes Fest begleitete die neue Premiere des Ramba Zamba Theaters, die Dada-Diven (Regie: Gisela Höhne), dazu gab es Kostümschows, Bandauftritte, Szenenausschnitte aus dem umfangreichen Repertoire, spätabends Eckerhard Wenzel und Meret Becker als Gäste, das war das 25-jährige Jubiläum des Ramba Zamba Theaters. 25 Jahre macht dieses Theater nun schon avantgardistisches Theater mit Menschen, die uns im Allgemeinen fremd sind,

Das Berliner Renaissance-Theater ist vorteilhaft gealtert mit seinen goldenen Wandstoffen und schmiedeeisernen Jugendstil­ornamenten. Die Farben sind mit den Jahrzehnten dumpfer geworden, die Verstaubtheit hat Charme. Auf den mit altrosa Samt bespannten Stühlen sind kleinere Zuschauergruppen schon lange vor Beginn des Stücks in Unterhaltungen vertieft. Man hat hier wenig Beinfreiheit, dafür sehr gute Sicht von allen Plätzen. An diesem alten, bürgerlichen

Utopie und Krabbencurry: In Schöneiche bei Berlin gibt es eine frische Inszenierung von Lutz Hübners »Richtfest« http://www.jungewelt.de/2016/11-02/049.php Von Anja Röhl Wovon im Stück »Richtfest« nur die Rede ist, das ist in Schöneiche nach schweren Kämpfen verwirklicht worden: Die »Kulturgießerei« als Bürgerhaus für alle, in dem nun auch »Richtfest« aufgeführt wird Foto: kulturgiesserei.de Nächste Vorstellungen: 18.11., 19.11., 20.11. Theater in der

jw/ Feuilleton, 15.10.16 Am 12.10.16 brachte das Berliner Grips-Theater die zweite politisch brisante Uraufführung in der noch jungen Spielzeit nach »Aus die Maus« heraus: ein Stück nach Motiven von Jürgen Todenhöfers Bestseller »Inside IS«. Todenhöfer ist für das Buch über seine Reise in den »Islamischen Staat« auch unredlich attackiert worden. 14 Aussagen des Spiegels über den Reisebericht wurden Ende August

Am 1.10.16 konnte man in Greifswald einen von Schwulst, Geistesschwere und Mystik freien Faust sehen, in dem das Schicksal Gretchens zur Hauptsache wird. Dazu eine Inszenierung (Bravo an Reinhard Göber), die eine orientalisch anmutende Verfremdung die Hauptperson vornimmt.  Die Kostümierung Gretchens und ihrer Familie lässt durch Gewand und Zimmerwandschmuck, beides in warmen, schönen Farben, fließenden Stoffen, mit leicht orientalischen Motiven,

jw/Feuilleton/ 13.9.16 Wider die kulturelle Verwahrlosung – Die Wanderoper Brandenburg inszenierte Albert Lortzings »Wildschütz« in Bad Freienwalde Als im Zuge des Anschlusses an die BRD die Kulturlandschaft Ostdeutschlands gerodet wurde, wie es kein ZK-Plenum der SED je vermochte (noch wollte), blieb eine Regionalkultur, wie sie nur in einem Land mit dem Bildungsniveau der DDR hatte entstehen können. In jedes kleine

27.7.16 jw/ Feuilleton/ S.11 Wer sich mit den Geschichten untergetauchter jüdischer Menschen in Berlin zur Zeit des Faschismus beschäftigt hat, der kennt Stella Goldschlag. Stella war eine, wie man damals sagte, »arisch« aussehende Frau, die von den Nazis zur Jüdin gemacht wurde.   Eine Zuschreibung, die sie für sich selbst niemals akzeptierte. Statt es zu einer berühmten Jazzsängerin zu bringen,