»Heimweh – Verschickungskinder erzählen« von Anja Röhl
Über Jahrzehnte wurde nicht darüber gesprochen, was sich hinter verschlossenen Türen in sogenannten Kinderkur- und Erholungsheimen abspielte. Dabei wurden nach 1945 bis in die 1990er Jahre rund acht bis zwölf Millionen Kinder verschickt. Viele von ihnen kamen gedemütigt, misshandelt und traumatisiert zurück. Nun brechen sie ihr Schweigen. Ihre Geschichten sind detailreich, unsentimental und intensiv, sie bestechen durch ihre Unmittelbarkeit.
Anja Röhl hat mit 23 Verschickungskindern gesprochen und ihre Erzählungen aufgeschrieben. Sie gibt damit den Menschen eine Stimme, denen als Kind nicht zugehört wurde.
Anja Röhl machte das Trauma der Verschickungskinder 2019 in der breiten Öffentlichkeit publik. Als Betroffene gründete die Sonderpädagogin und Autorin 2019 mit anderen ehemaligen Verschickungskindern die Initiative Verschickungskinder (www.verschickungsheime.de). Sie hält zahlreiche Vorträge zum Thema. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen unter anderem in den Bereichen Frühpädagogik, institutionelle Gewalt und transgenerationale Weitergabe von NS-Erziehung.
Anfang 2021 veröffentlichte Sie mit »Das Elend der Verschickungskinder« das erste wissenschaftliche Buch zur Aufarbeitung eines bisher unerforschten Bereichs westdeutscher Nachkriegsgeschichte und leistete einen Beitrag zur Anerkennung des Leids Betroffener. Am 7. Oktober 2021 findet die Buchpremiere zu ihrem zweiten Buch zum Thema unter dem Titel »Heimweh – Verschickungskinder erzählen« statt.
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Bücher von Anja Röhl im Psychosozialverlag:
Anja Röhl Heimweh – Verschickungskinder erzählen | EUR 24,90 | |
Anja Röhl Das Elend der Verschickungskinder Kindererholungsheime als Orte der Gewalt | EUR 29,90 | |