Im Ramba-Zamba-Theater wird Klassik oft reizvoll umgeformt, verstehbar gemacht und ins Heute transportiert. Dazu geben die Spieler in diesem Theater ihre Erfahrungen als Menschen einer diskriminierten Minderheit dazu, weben sie ein in das Darzustellende. Wie oft hört man: „Mit einem Behinderten könnte ich mir Liebe und Sexualität nicht vorstellen!“ Oft traut man ihnen geistig nichts zu, man hält sie vielfach
Würdigung zum einjährigen Todestag von Günter Herburger Am 3. Mai 2018 starb der Dichter Günter Herburger. Die ihn kannten und liebten trauern. Nun gilt es sein Werk zu verteidigen, das weitestgehend unbekannt geblieben ist. Seine Kinderbücher über eine sprechende Glühbirne, die helfen und retten kann und doch so klein wie ein Däumeling ist, ist in den 80er Jahren sehr beliebt
Etwas Besonderes erwartet einen ab der neuen Spielzeit in der Deutschen Oper Berlin. Die Reihe „Lieder und Dichter“ verbindet bekannte, thematisch angelegte klassische Liederzyklen mit aktueller Lyrik. Der erste Abend dieser Reihe widmet sich im schwarz ausgeschlagenen Foyer der Oper einer Musik, die in der Zeit des Nationalsozialismus als „entartet“ galt und unterdrückt wurde. Verbunden und untermalt wird sie von
Der Komponist Viktor Ullmann, von den Nazis aufgrund seiner Wurzeln blutmäßig zum Juden und für vogelfrei erklärt, nach Theresienstadt verschleppt, in Auschwitz feige ermordet, komponierte mit ungebrochener Kreativität gegen das Böse an. Sein in Theresienstadt, kurz vor seiner Deportation nach und Ermordung in Auschwitz geschriebenes und dort sogar aufgeführtes Musikstück: Cornet Rilke, ist vordergründig ein Rilke´sches Heldenepos über einen tapferen
Es gibt einen Sänger, den lieben alle diejenigen, die zwischen 1976 und 1989 herum rebellisch, kritisch, selberdenkend waren und eine andere DDR wollten, keinen Westen, und es lieben ihn all diejenigen, die ab 1989 dann begriffen, dass der Westen sie um die Früchte ihrer systemkritischen Arbeit betrogen hat, denn statt einer besseren Arbeiterrepublik mit mehr Demokratie, hatten sie mittels Besetzung,
5.5.2018 / jw-Feuilleton / Seite 11 “Wildnis, singend” Zum Gedenken an den Dichter Günter Herburger Zwischen Landsberger Allee und Storkower Straße spielt in der Berliner S-Bahn ein alter Mann Geige, eine traurige Melodie, ich gebe ihm mein ganzes Kleingeld, aber er kann nicht weiterspielen, er muss raus, in den nächsten Wagen. Ich merke, Musik hilft. Ich steige aus und höre
Am 13. Juni lud das Grips-Theater zur alljährlichen Spielzeitvorschau ein, wie immer mit unterhaltsamen und überraschenden Szenen-Episoden der kommenden Uraufführungen und Premieren, mit Interviews der AutorInnen und RegisseurInnen, mit Liedern, mit Ideen und diesmal mit einer enormen Vielfalt an Mitmach-Sensationen des Fördervereins. Als es dem Theater 2013 mal schlecht ging, da Senatsförderung ausblieb, gründeten Grips-Freunde den Förderverein, der nun die
Anja Panse hat kürzlich die vergessene Irmgard Keun auf die Bühne gebracht, im Stück „Kind aller Länder“ wird aus Sicht einer zunächst Fünfjährigen, dann Zehnjährigen das Drama von Flucht und Vertreibung beschrieben. Es handelt sich um das Mädchen Kully, dessen Nachname nur einmal fällt: Er lautet Roth, sie ist der Tochter von Joseph Roth nachempfunden, während der Emigrationsjahre. Irmgard Keun
Das Theaterstück: „Frauen vom Meer“, nach Ipsen (Die Frau vom Meer), spielt im neu gewandeten Theater Ramba Zamba, das ertse Mal steht neben ihrer Tochter Angela Winkler auf der Bühne. Im Ramba Zamba Theater hat der nicht behinderte Sohn von Gisela Höhne vor einiger Zeit die Intendanz übernommen und das Foyer mit einem rustikalen Tresen in eine Neuköllner Bar aus
Der Roman „Unterleuten“ von Julie Zeh wurde diese Wochen im Potsdamer Hans-Otto-Theater uraufgeführt. Ich bin zwar eher gegen die Moderichtung „Dramatisierung von Romanen“, da es oft zu Lasten der Aufführung wertvoller Theaterliteratur geht, jedoch eignet sich dieser Stoff sehr gut zur Dramatisierung und ist es hier sehr gut gelungen! Das Mehrpersonenstück stellt, wie im Roman, zunächst alle Protagonisten vor, um