Kind aller Länder – Rezension

Anja Panse hat kürzlich die vergessene Irmgard Keun auf die Bühne gebracht, im Stück „Kind aller Länder“ wird aus Sicht einer zunächst Fünfjährigen, dann Zehnjährigen das Drama von Flucht und Vertreibung beschrieben.  Es handelt sich um das Mädchen Kully, dessen Nachname nur einmal fällt: Er lautet Roth, sie ist der Tochter von Joseph Roth nachempfunden,…

Frauen am Meer im Ramba Zamba Theater – Renzension

Das Theaterstück: „Frauen vom Meer“, nach Ipsen (Die Frau vom Meer), spielt im neu gewandeten Theater Ramba Zamba, das ertse Mal steht neben ihrer Tochter Angela Winkler auf der Bühne. Im Ramba Zamba Theater hat der nicht behinderte Sohn von Gisela Höhne  vor einiger Zeit die Intendanz übernommen und das Foyer mit einem rustikalen Tresen…

Unterleuten im Potsdamer Hans-Otto-Theater – Rezension

Der Roman „Unterleuten“ von Julie Zeh wurde diese Wochen im Potsdamer Hans-Otto-Theater uraufgeführt.  Ich bin zwar eher gegen die Moderichtung  „Dramatisierung von Romanen“, da es oft zu Lasten der Aufführung wertvoller Theaterliteratur geht, jedoch eignet sich dieser Stoff sehr gut zur Dramatisierung und ist es hier sehr gut gelungen! Das Mehrpersonenstück stellt, wie im Roman,…

Wolfskinder in der Neuköllner Oper – Rezension

In der Oper „Wolfskinder“ der Neuköllner Oper wird Engelbert Humperdincks „Hänsel und Gretel“ mit der Situation der Kinder verschmolzen, die zwischen 1945 und 1948 elternlos, im nördlichen Russland umherirrten. Dabei werden keine Ruinen gezeigt, keine ausgebrannten Kriegsschauplätze, nicht mal ein Wald, nur ein Wohnzimmer, ein einfaches, bürgerliches Wohnzimmer ist es, in dem sich alles abspielt…

Anton machts klar – Rezension

Das neue Grips-Stück von Milena Baisch: „Anton machts klar“  ist erneut ein großer Wurf. Es behandelt das Thema „Haben“ oder „Sein“ für Kinder und Erwachsene. Erwachsene lernen Kinder zu verstehen und Kinder lernen, die Welt der Erwachsenen kritisch zu sehen und Gegenentwürfe zu leben. Eine Welt, die Kindern Konsumgüter als Statussymbole aufdrängt, Verhaltensweisen aufdrängt, in…

„Heimatkleid“ im Grips Theater – Rezension

Pünktlich zum Einzug der AfD in den Bundestag hat das Berliner Grips-Theater ein Stück auf die Bühne gebracht, das vom »Faschismus in den Köpfen« handelt, wie Michel Foucault gesagt hätte: »Das Heimatkleid« von Kirsten Fuchs. In der Inszenierung von Tim Egloff geht es um die Ästhetisierung rechter Politik im Alltag, das Erfolgsprinzip der Rechtsradikalen hierzulande…

Münsteraner Flugblatt von 1958

Ich möchte hier ein Flugblatt dokumentieren, dass die Journalistin Ulrike Meinhof als junge Studentin zur Aufrüstung der Bundeswehr geschrieben hat, damals als erklärte Pazifistin. Danach hat sie bis 1970 lange als eine anerkannte und Deutschland weit bekannte, investigative Journalistin gewirkt. Zum Schluss hatte sie sich einige Jahre mit der Aufdeckung von Grausamkeiten in Fürsorgeheimen beschäftigt….

Martinus Luther, Danton und Leonce und Lena am Theater Vorpommern

Am deutschen Einheitswochenende gedachte man in Stralsund und Greifswald mit zwei Premieren und einer Preview der deutschen Geschichte: In Stralsund feierte „Martinus Luther“ Premiere, in Greifswald gab man Büchners Drama: „Dantons Tod“ als Preview, am Abend dann die Komödie: „Leonce und Lena“ als Premiere. Was also und wer also war für die deutsche Geschichte prägend? …

Alle außer das Einhorn – Rezension

Hinter dem neuen Grips-Stück für die späte Kindheit: „Alle außer das Einhorn“ von Kirsten Fuchs, in der Regie von Robert Neumann, verbirgt sich ein wirklich genialer Wurf über Cybermobbing.  Das Stück lässt die Kinder jubeln und die Erwachsenen erschüttert und aufgewühlt zurück.  Der Moloch, mit dem die Kinder kämpfen, von dem haben die Erwachsenen keine…