Kindertheaterpreis im Gripstheater 2011

Vier junge Autoren bekamen die Aufgabe, ein Kinderstück für das Berliner Gripstheater zu schreiben. Und zwar in einem Workshop. »Schreibt, was euch bewegt, schreibt das Kinderstück, was euch am Herzen liegt!« so hieß es.

Es winkte der »Berliner Kindertheaterpreis« 2011. Herausgekommen sind vier tolle Stücke, von denen das Publikum am Mittwoch, dem Tag der Preisverleihung, je eine szenische Lesung zu sehen bekam. Von den vier Workshop-Teilnehmern wurden zwei mit dem ersten und zweiten Preis geehrt. Den ersten, mit 4500 Euro dotierten Preis bekam der in Berlin lebende Autor Thilo Reffert für sein Stück »Leon und Leonie«, der zweite, mit 1500 Euro dotierte Preis ging an Anke Stelling aus Berlin für das Stück »Selber schuld – Katapult«.

Die Jury bestand aus Volker Ludwig, dem Gründer und bisherigen Leiter des Grips, Stefan Fischer-Fels, dem künftigen Leiter, Rüdiger Schaper vom Feuilleton des Tagesspiegel, der Schauspieler Axel Prahl und der Regisseurin und Autorin Franziska Steiof.

Athmosphäre höchster Konzentration und Fische auf zwei Beinen

Interessant war, daß die Schauspieler, die man sonst in bunten Kindersachen sieht, nun in schwarzen Anzügen dasaßen und ohne Requisiten spielten, allein mit Mimik und Gestik, im schlichten Schwarzweiß der Westen und Hemden, mit aufgeschlagenen Textbüchern auf einem Steg stehend. Das war eine Atmosphäre höchster Konzentriertheit, die die Zuschauer in die Lage versetzten, sich jeweils aus dem knappen Exposé das Ganze spielend leicht dazu zu konstruieren. Und nun sah man Kinder spielen, echte, keine gekünstelten, Kinder mit Würde und als ganze Menschen wahrgenommen. Mit viel Gelegenheiten zum Lachen, was, wie Fischer-Fels in seinem Eingangsstatement sagte, immer durch die geistreiche Überraschung kommt. Dazu Sphärenklänge und ein Saxophon vor bewegten Bildern.

Der Inhalt der Stücke wird erst bei den Premieren verraten.

Soviel schon mal: Es geht um Computersucht, geschiedene Eltern, Schulanfang mit getrennten Zwillingen, einen Jungen, der Schulranzen mit Aquarien verwechselt und um Fische auf zwei Beinen.

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