Schwestern – Rezension

  Sehnsucht, Abhängigkeit, Eingeschlossensein und Sinnsuche sind die Themen, die Tschechov in seinem Drama bewegt, daraus hat das Ramba Zamba Team ein Tanztheater gemacht.   Die Zuschauer des Ramba-Zamba-Theaters erwartet eine Überraschung: Sie kommen erstmalig in einen Raum, den sie noch nie gesehen haben, um einen rechteckigen Grund herum, ähnlich einem leeren Schwimmbecken, stehen die…

Trennung für Feiglinge – Rezension

Eine kleine französische Komödie bringt die Rostocker Compagnie de Comedie´ neuerdings auf die Bühne. Im Stück: Trennung für Feiglinge (von Clement Michèl) geht es um Entfremdung, Unechtheit und Falschheit in modernen Zweier-Beziehungen. Die Entfremdung, die die Warenbeziehungen im Kapitalismus bestimmt, durchziehen auch zunehmend alle Bereiche menschlicher Beziehungen. Paul (wunderbar Männer-ironisierend gespielt von Peer Roggendorf), klagt…

Die Gerechten von Camus in Oldenburg – Rezension

Oldenburg, fast schon vor Holland, hinter Bremen, ganz weit im Nordwesten, danach kommt nur noch Leer,  Oldenburg inmitten einer von der Fleischmafia bestimmten Landwirtschaft, wie Wolfgang Schorlau in einem seiner Krimis beschrieb. Am Tag vor meiner Reise hörte ich im NDR Kultur einen Beitrag über ein Theaterstück von Albert Camus, was gerade wieder in Oldenburg…

Tod eines Handlungsreisende in den Kammerspielen am Deutschen Theater Berlin – Rezension

Ein Mann, dessen zwei Söhne erwachsen sind, kann nicht mehr mithalten auf dem Karussell des Kapitalismus  –  ein sehr aktuelles Thema, wo die Vorruheständler sich bei Krankheit in Hartz IV wiederfinden und die Rentner Flaschen sammeln müssen um zu überleben. Die Verkaufszahlen eines Versicherungsvertreters sinken und daher hat der Sohn vom alten Chef „Lomann“ rausgesetzt…

Neue Filme

Neue Filme

Männer und Frauenfilme In „Was Männer sonst nicht zeigen“ werden finnische Männer, die auf ihren Arbeitsstellen beim saunern gefilmt, das findet in Finnland selbst in umgebauten Wohnwagen mitten im Wald statt, Köhler, Holz- und Stahlarbeiter unterbrechen ihre Tätigkeit und gehen in den kleinsten und unmöglichsten Kojen saunern und bei dieser Tätigkeit hat der Autor sie…

Laura war hier – Gripstheater

Das Gripstheater hat eine neue große Uraufführung vorgelegt: Das Stück: Laura war hier, von Milena Baisch, in der Regie von Rüdiger Wandel, mit vielen großartigen neuen Gripsliedern von Volker Ludwig. Das Stück ist ein typisches Gripsstück, eines, das an der gesellschaftlichen Wirklichkeit ansetzt und dann zeigt, dass sie zu überwinden ist. In der Angst, Traurigkeit,…

Ich, Daniel Blake – Filmrezension

Dieser Film von Ken Loach ist ein großes Meisterwerk, man könnte es auf die Bühne bringen, es besticht durch die Echtheit seiner Dialoge, seiner Personen, die „wie aus dem Leben gegriffen“ sind, dabei aber doch literarisch volle Kunstfiguren bleiben, die ein scharfer gesellschaftlicher Analytiker nach Exemplarizität gestaltet und ausgewählt hat. Er hat kein Liebespaar gewählt,…

Nie gab es soviele Sklaven wie heute

„Nie gab es in der Geschichte der Menschheit so viele Sklaven wie heute“, das sagt eine Rechtsanwältin in diesem Film, wer das nicht glauben will, muss sich diese Dokumentation ansehen! Unsere Welt, demokratisch? Unsere Gesellschaft, frei, gerecht? Das sind die Sprüche, die die Bessergestellten klopfen, Gesetze, frei und europäisch verabschiedet, in sauberen Hallen, machen es…

Die Dada-Diven im Ramba Zamba Theater

Ein rauschendes Fest begleitete die neue Premiere des Ramba Zamba Theaters, die Dada-Diven (Regie: Gisela Höhne), dazu gab es Kostümschows, Bandauftritte, Szenenausschnitte aus dem umfangreichen Repertoire, spätabends Eckerhard Wenzel und Meret Becker als Gäste, das war das 25-jährige Jubiläum des Ramba Zamba Theaters. 25 Jahre macht dieses Theater nun schon avantgardistisches Theater mit Menschen, die…

Der Vater – Rezension am Renaissance-Theater Berlin

Das Berliner Renaissance-Theater ist vorteilhaft gealtert mit seinen goldenen Wandstoffen und schmiedeeisernen Jugendstil­ornamenten. Die Farben sind mit den Jahrzehnten dumpfer geworden, die Verstaubtheit hat Charme. Auf den mit altrosa Samt bespannten Stühlen sind kleinere Zuschauergruppen schon lange vor Beginn des Stücks in Unterhaltungen vertieft. Man hat hier wenig Beinfreiheit, dafür sehr gute Sicht von allen…