in jw, 23.3.09, von Anja Röhl Die Kulturrevolution in den 60er Jahren lebte vor allem durch den innigsten Wunsch ihrer Protagonisten nach menschlicher Aufrichtigkeit. Sie war ein Feldzug gegen die bürgerliche Heuchelei. Die Beatles, die Stones, Janis Joplin, Jimi Hendrix, Che Guevara, Malcolm X, Eldrige Cleaver, James Baldwin und zahllose andere, Künstler, Intellektuelle und Revolutionäre haben oft seit frühester Jugend
Hier finden Sie einen Überblick über ca. 450 Theaterrezensionen, die ich ab ungefähr 2004 in der Tageszeitung junge welt und anderswo veröffentlicht habe
Das Stralsunder Theater liebt Überraschungen: Ich gehe harmlos ins Theater zu einer Ballettaufführung und erwarte nichts als einen gemütlichen Musikabend, da gerate ich in eine so scharfe und kritische Aufführung, dass ich nicht mehr schlafen kann. Zunächst im ersten Teil: Eine schneeweiße Bühne, Elbvilla oder Alsterpavillion, schwarzer Becksteinflügel, glänzend und Menschen, die wie Partygäste nacheinander die Bühne betreten und langsam
Vom Kasernenmeer in den Sumpf der Reformisten: Im Berliner Grips-Theater wurde ein Stück über Rosa Luxemburg uraufgeführt Grips Theater, Uraufführung am 7.11.08 Mit einiger Skepsis ging ich am Freitag in die Uraufführung des Musiktheaterstücks »Rosa« im Berliner Grips-Theater. Das Stück nähert sich Rosa Luxemburg vom Vornamen her. Regisseurin Franziska Steiof hat es zusammen mit ihrem Partner Volker Ludwig geschrieben, seit
Das Berliner Ensemble (BE) hat einiges hinter sich, kein Ereignis aber ließ es so aus den Fugen geraten wie die Wende. Hatte Brecht zwar den Stalinismus immer kritisch gesehen, so war er doch in soweit Kommunist, dass er im kalten Krieg-Westen kein Theater machen wollte. Nach Brechts Tod haben die Schüler Brechts und seine Schauspieler lange Zeit in seinem Sinne
in jw,17.10.08, von Anja Röhl Es ist nicht lange her, da berichtete ein Redakteur der Zeit, wie sein Sohn in einem brandenburgischen Dorf erst computersüchtig und dann zum Mörder wurde. Amokläufer kommen also auch aus den sogenannten besseren Familien. Nun hatte das Stück »Amoklauf mein Kinderspiel« im Theater Vorpommern in Stralsund Premiere. Der Autor Thomas Freyer ist ein Newcomer. Knapp
in jw, 5.11.08, von Anja Röhl Auf der länglichen Bühne im Gustav-Adolf-Saal in Stralsund befinden sich riesige Eisquadern aus Steropur vor einer Art Kommandozentrale aus Spiegelglas. Drei Männer und eine Frau, auf den ersten Blick ununterscheidbar, in anonymes schwarz gekleidet, stellen sich vor. Regisseur Tobias Rausch hat das von ihm geschriebene Stück »Schicht C« vom Berliner Produktionskollektiv lunatiks produktion ins
in jw, 9.2.08, von Anja Röhl Es gibt Nischen für linke Kunst im hohen Norden Mecklenburgs. Vielleicht ist das Publikum abgezählt, aber es kommt. Gewerbetreibende und Lehrer, Punks und Gymnasiasten treffen sich regelmäßg in den Theatern Greifswald, Puttbus und Stralsund. Hier gibt es keinen Abklatsch herrschender Großstadttrends. Die Stücke sind nah an den Problemen der Bevölkerung, erfrischend unaufgeblasen, profihaft gespielt,
Frei von jeder Kindertümelei Julia Gläser hat in Norwegen gelernt, folglich durchzieht sie ihr Tanztheaterstück mit finnischer, samischer und norwegischer Musik, zu der sie es schafft, 32 Kinder zwischen sechs und 16 Jahren so zu motivieren, dass sie sich über eine Stunde lang im freien Ausdruckstanz bewegen. Ohne Anweisungen, ohne einen vor der Bühne stehenden Dirigenten, ohne mehr Hilfe als
Früher einmal, vor vielen Jahren, schenkte mir meine beste Freundin eine Kassette mit einer erschütternden Musik: Die weiße Rose, von Udo Zimmermann. Kurz vorher hatten wir im Theater `Ich trug den gelben Stern´, gesehen, und auch das Tagebuch der Anne Frank und die Geschichte der Geschwister Scholl hatte ich gerade erst gelesen und viele andere Bücher, die sich mit der Verfolgung,
in jw, 28.6.07, von Anja Röhl Früher saß man dort zwischen gelagerten Baustoffen und eingezogenen Wänden in einer eiskalten Ruine, später galt die Jakobikirche in Stralsund als Geheimtip für unkonventionelles Theater und besondere Musik, und nun eröffnet die sogenannte Kulturkirche einen großen Bauabschnitt im Turmbereich mit einem Kulturfestival. In diesem Rahmen gab es bislang Musik, Lesung, Kunst, Oper und auch