Woyzeck als Tanztheater – Rezension
jw /Feuilleton / 27.3.12
jw /Feuilleton / 27.3.12
Das Berliner Renaissance-Theater ist vorteilhaft gealtert mit seinen goldenen Wandstoffen und schmiedeeisernen Jugendstilornamenten. Die Farben sind mit den Jahrzehnten dumpfer geworden, die Verstaubtheit hat Charme. Auf den mit altrosa Samt bespannten Stühlen sind kleinere Zuschauergruppen schon lange vor Beginn des Stücks in Unterhaltungen vertieft. Man hat hier wenig Beinfreiheit, dafür sehr gute Sicht von allen…
27.9.11 / jw-Feuilleton Das Freedom-Theater aus Dschenin/ Jenin ist wieder auf Europatournee, diesmal mit einer Performance von Jugendlichen aus der Zeit der zweiten Intifada. Unter der Leitung von Nabil Al Raee ist da ein Jungen-Ensemble unterwegs, das mit Tänzen, Raps und Lautmalereien auskommt. Al Raee ist der Nachfolger des Theatergründers Juliano Mer Khamis, der sich als…
07.04.2010 / junge welt / Feuilleton / Seite 12 Was ist die Perspektive aus all dem Elend, das dem kleinen Mann in der Regel so passiert? Wenn man Dario Fo fragt: „Bezahlt wird nicht!“ Natürlich nicht einfach so, sondern als Reaktion auf ständige Preiserhöhungen bei gleichzeitigem Reallohnabbbau und drohendem oder schon eingetretenem Arbeitsplatzverlust. Und dann…
Im Theater Vorpommern (Stralsund, Greifswald, Puttbus) wird zur Zeit unter der Regie von Thomas Roth erfolgreich die „Russendisco“ uraufgeführt. Der Bestseller des jüdisch-russischen Einwanderers Vladimir Kaminer liegt neuerdings als Theaterstück vor, es wird als Einwandererfarce gespielt, allerdings nur mit wenig Anklang an die neuerlichen Flüchtlingsströme. Doch man erfährt immerhin über die Schwierigkeiten hierzulande anzulanden, muss…
jw/ Feuilleton, 15.10.16 Am 12.10.16 brachte das Berliner Grips-Theater die zweite politisch brisante Uraufführung in der noch jungen Spielzeit nach »Aus die Maus« heraus: ein Stück nach Motiven von Jürgen Todenhöfers Bestseller »Inside IS«. Todenhöfer ist für das Buch über seine Reise in den »Islamischen Staat« auch unredlich attackiert worden. 14 Aussagen des Spiegels über…
Anja Panse hat kürzlich die vergessene Irmgard Keun auf die Bühne gebracht, im Stück „Kind aller Länder“ wird aus Sicht einer zunächst Fünfjährigen, dann Zehnjährigen das Drama von Flucht und Vertreibung beschrieben. Es handelt sich um das Mädchen Kully, dessen Nachname nur einmal fällt: Er lautet Roth, sie ist der Tochter von Joseph Roth nachempfunden,…