20.03.2009 / Feuilleton junge welt/ Seite 12 Lea Fleischmann liest aus ihrem Buch „Meine Sprache wohnt woanders“.  Sie ist vor 30 Jahren nach Israel ausgewandert. Ich schaue das Plakat an und sehe eine freundliche, mir irgendwie bekannt vorkommende Frau. Dunkel erinnere ich mich an ein Buch mit gelbem Balken über einem Foto. In dem Balken der Satz: Dies ist nicht

Das Stralsunder Theater liebt Überraschungen: Ich gehe harmlos ins Theater zu einer Ballettaufführung und erwarte nichts als einen gemütlichen Musikabend, da gerate ich in eine so scharfe und kritische Aufführung, dass ich nicht mehr schlafen kann.  Zunächst im ersten Teil: Eine schneeweiße Bühne, Elbvilla oder Alsterpavillion, schwarzer Becksteinflügel, glänzend und Menschen, die wie Partygäste nacheinander die Bühne betreten und langsam

Ein Geheimnis wird erst dadurch zum Geheimnis, dass man es vor den Menschen verbirgt. Bis dahin ist es nur etwas Besonderes, was man erlebt hat. Es gibt Liebesbriefe an heimliche Geliebte, die man erst nach dem Tod der Großmutter auf dem Dachboden findet, aus denen dann Bücher werden. Effi Briest´s Briefe entfalteten ihre Schlagkraft erst viele Jahre nach dem Ereignis

In Büchern über Schwerstmehrfachbehindertenpflege ist die Rede von Stimulation und Anregung und viel Erstaunliches wird berichtet von Begleitung, Förderung und Entwicklung von Behinderten mit außerordentlichen Fähigkeiten. In der Praxis jedoch regiert der Rotstift, und der Betrieb muss „wirtschaftlich” geführt werden. Das heißt: Es muss Profit erwirtschaftet werden. Wie aber kann man im Gesundheits- und Pflegewesen einen Mehrwert erwirtschaften? Mit Menschen,

Höhepunkt dieses Jahres in Stralsund war der von der Frauenbeauftragten der Stadt, Elke Rohnefeld organisierte Auftritt der Pantomimen-Künstlerin Dagmar Dark. Von dem Moment an, wo sie auftrat, stockte einem der Atem und man kam erst wieder zur Ruhe, als sie die letzte Szene gespielt hatte. Mit ausdrucksstarken Bildern, die sie mit ihrem Körper, ihrem Gesicht, ihren Augen, Fingern, Händen, Armen

Vom Kasernenmeer in den Sumpf der Reformisten: Im Berliner Grips-Theater wurde ein Stück über Rosa Luxemburg uraufgeführt Grips Theater, Uraufführung am 7.11.08 Mit einiger Skepsis ging ich am Freitag in die Uraufführung des Musiktheaterstücks »Rosa« im Berliner Grips-Theater. Das Stück nähert sich Rosa Luxemburg vom Vornamen her. Regisseurin Franziska Steiof hat es zusammen mit ihrem Partner Volker Ludwig geschrieben, seit

in jw, 10.11.08 Je waffenstarrender der Schutz der Castortransporte nach Gorleben wird, desto phantasievoller wird die Protestbewegung der Wendland-Bewohner. Gorleben soll leben«, sagten wir früher, und das kleine Dorf an der Elbe wurde uns zum Symbol einer inzwischen über dreißigjährigen Beharrlichkeit, nicht aufzugeben, und erfolgreichen Widerstands. Da wurden Bulldozer aufgefahren und machten die selbstgebauten Dörfer kaputt, da rollten gigantische Wasserwerfer

Das Berliner Ensemble (BE)  hat einiges hinter sich, kein Ereignis aber ließ es so aus den Fugen geraten wie die Wende.  Hatte Brecht zwar den Stalinismus immer kritisch gesehen, so war er doch in soweit Kommunist, dass er im kalten Krieg-Westen kein Theater machen wollte. Nach Brechts Tod haben die Schüler Brechts und seine Schauspieler lange Zeit in seinem Sinne

in jw,17.10.08, von Anja Röhl Es ist nicht lange her, da berichtete ein Redakteur der Zeit, wie sein Sohn in einem brandenburgischen Dorf erst computersüchtig und dann zum Mörder wurde. Amokläufer kommen also auch aus den sogenannten besseren Familien. Nun hatte das Stück »Amoklauf mein Kinderspiel« im Theater Vorpommern in Stralsund Premiere. Der Autor Thomas Freyer ist ein Newcomer. Knapp

Das Hölzerne Gewehr Es spielte ein Kind Im Heiligen Land Es spielte weil es nichts gab Mit einem Gewehr Geschnitzt aus Holz Es zielte und traf nicht Den Feind Stattdessen traf ihn Die Kugel aus Blei In die Brust vor der Hand an dem Holz Er sank hernieder Rot tropfte das Blut Seine Hände hielten Das Teil Es war aus