Durst – Ein Stück gegen die Wassermafia – Rezension

Das neue Stück im Grips in der Regie des Hannoveraners Florian Fiedler, legte von Anbeginn den Wert darauf, ein politisches Stück gegen die „Profitmaximierung“ des „blauenGoldes“ zu sein. Die Schwierigkeiten, etwas als Kinderstück zu konstruieren, was nicht mal Erwachsene anschauen mögen, hat das Team eine lange Zeitdauer voller Recherche und Arbeit gekostet. Auf der Basis…

Romeo und Julia in Stralsund – Rezension

jw / Feuilleton / 4.4.13 Unter den Stichworten: Liebe – Macht – Tod hat Thomas Brasch aus dem alten Shakespearedrama der verfeindeten Familien,  „Romeo und Julia“ eine moderne Parabel gemacht, an der als Erstes auffällt, wie locker und leicht die Liebesgeschichte gegen die Schwere der Unversöhnlichkeit steht. Der exemplarische Charakter der Familienfehde wird herausgehoben, es geht…

Stimmen im Kopf – Theaterrezension

jw/Feuilleton/23.3.13 Karin Coper und Götz Strauch sind langjährige Besucher der Neuköllner Oper. Auf ihre Initiative hin entstand in Kooperation mit der Berliner Universität der Künste eine Musicalproduktion, die dem Thema Psychiatrie gewidmet ist. Für das Stück »Stimmen im Kopf« (Musik: Wolfgang Böhmer, Text und Regie: Peter Lund) hat der dritte Jahrgang des UDK-Studiengangs Musical bei…

Am liebsten zu dritt – Theaterrezension

Das RambaZamba ist ein Theater, das Benachteiligte zu Subjekten ihres künstlerischen Handelns macht. Es hat viel erreicht: Menschen mit Down Syndrom wurden hauptberufliche und ernstzunehmende Schauspieler und Tänzer. Das Publikum hat nicht nur begriffen, daß diese Menschen ein Gewinn für die Welt sind; es ist ihm auch der Begriff »geistig behindert« fragwürdig geworden, weil die…

Ópera do Malandro in der Neuköllner Oper – Theaterrezension

  Der Malandro ist ein brasilianischer Anti-Held, ein legendärer Freund des Müßiggangs, der Schnelllebigkeit und Kleinkriminalität, traditionell mit dem brasilianischen Samba verbunden, weshalb in dieser Oper auch andauernd Samba getanzt wird. Die legendäre Bettleroper aus brasilianischem Blickwinkel, transportiert in die Neuköllner Oper ist eine gelungene Portion Gesellschaftsanalyse und Lebensmut, sie könnte der Renner der Saison…

Fünf Jahreszeiten im Ramba Zamba – Theaterrezension

jw Feuilleton/13.12.12.   Eigentlich leben wir hier alle in der fünften Jahreszeit«, kündigte Gisela Höhne, die künstlerische Leiterin des Berliner RambaZamba-Theaters, die neue Produktion an. Das Tanzstück heißt schlicht »Jahreszeiten« und soll »die Metamorphosen des Lebens« verhandeln. Um »die Erfahrungen der vergangenen Jahre auf ein neues Niveau zu heben« holte Höhne den finnischen Choreografen Tomi…

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Gedenken an Käthe Reichel

Das DT bei der Käthe-Reichel-Gedenkveranstaltung  war bis auf den letzten Platz gefüllt, alle waren da. Schauspielkollegen, Regisseure, Intendanten, Weggenossen, Freunde, politische Mitstreiter. Auf dem Programmheft ein Zitat aus ihrem letzten Buch:“Dämmerstunde“: „Die Auferstehung der Toten findet nicht im Himmel statt. Das ist gewiss. Sie kommen als Lebende aus ihren Gräbern, wenn ihre Nachgeborenen über etwas…

Scheppernde Antworten im Ballhaus – Rezension

24.10.12 / jw-Feuilleton Scheppernde Antworten auf dröhnende Fragen« – das ist der Titel der ersten Inszenierung unter der neuen Leitung im Berliner Ballhaus Naunynstraße. Gegeben werden gleich drei Kleinstücke auf einmal, auf die Bühne gebracht von den drei Nachwuchsregisseurinnen Nora Abdel-Maksoud (»Hunting von Trier«), Salome Dastmalchi (»Run Brothe run«) und Theresa Henning (»Mein Ruh ist…

Der Kick – Rezension

jw / feuilleton / 22.10.12 Am Vorabend eines Naziaufmarsches, der am Samstag durch Wismar führte, lief im 50 Kilometer entfernten Rostock An­dres Veiels Dokumentartheaterstück »Der Kick« (Premiere: 17.10.). Es erzählt die Geschichte eines Mordes, den Neonazis vor zehn Jahren im brandenburgischen Potzlow verübten. Drei Schauspieler sprechen Texte von Dorfbewohnern, Tätern sowie Freunden und Familienangehörigen des…

Der weiße Heiland – Rezension

15.10.12 / jw feuilleton Das Theater Vorpommern hat mit »Der weiße Heiland« ein vergessenes Hauptmann-Stück auf die Bühne gebracht. Hernán Cortés erobert Mexiko und wird vom Aztekenkaiser Monezuma für einen seit Jahrhunderten angepriesenen Gott gehalten, der auf die Erde herabgestiegen sei, nur um ihm zu huldigen. Die Anfälligkeit der allerobersten Herrscher für Götteraberglauben ist größer…