Hier finden Sie einen Überblick über ca. 450 Theaterrezensionen, die ich ab ungefähr 2004 in der Tageszeitung junge welt und anderswo veröffentlicht habe

Pünktlich zum Geburtstag von Clara Wiek, verheiratete Schumann, dem bedeutendsten Wunderkind und Star des 19. Jahrhunderts, gab es in der Neuköllner Oper eine Happy Birthday-Clara -Veranstaltung, ihr zu Ehren.  Nach dem Musiktheaterstück: Casting Clara, einer wunderbar gelungenen Aufführung, fand dann noch eine Podiumsdiskussion über Gleichberechtigungsfragen statt. Auf dem Podium wurde die Frauenrealität einmal kurzzeitig umgedreht, denn von den 11 Menschen

Berliner Ensemble, kleine Bühne, nichts für Rollifahrer, der Fahrstuhl ist noch nicht gebaut, man muss Treppen hochsteigen, die Bühne ist schwarz, bei Eintritt sieht man eine sich um ihre Mitte drehende riesige Betonmauer, die von vier jungen Leuten in Trainingsklamotten angetrieben wird. Die Zuschauer strömen in den Raum, die Protagonisten auf der Bühne rennen und keuchen. Auf der stehenbleibenden Mauer

Einen sehr fröhlichen Einblick hinter die Bühne gewährte das Rambazamba – Theater mit dem Stück „Der nackte Wahnsinn“ von Michael Frayns aus dem Jahre 1982.  Das Stück zeigt uns, im Gegensatz zu dem, was das Publikum zu sehen bekommt, einen Blick in die echte Welt der Theaterleute, nämlich in die Welt der zermürbenden Proben, hinter die Bühne. Schwierigkeit des Stückes

Das Nacktschneckengame im Grips-Theater Siebte Klasse, Sexualkundeunterricht. Aber nicht für alle: Selma (Katja Hiller) und Anni (Lisa Klabunde) haben sich mit Edgar (Marius Lamprecht) und Junis (Jens Mondalski) auf die Toilette verdrückt, sie meinen, sie wüssten schon alles bzw. wollen lieber praktisch werden. Allerdings wissen sie noch nicht so genau, worauf sie Lust haben. Ihre Kenntnisse sind lückenhaft und von

Der Spiegel Bestseller, der autobiografische Roman „9 Tage wach“, von Eric Stehfest, erlebte nun in der Neuköllner Oper in der Fassung von John von Düffel, plus Komposition und Musik des Christopher Verworner und Claas Krause, unter der Regie von Fabian Gerhardt, seine Uraufführung. (11. April) Das Musiktheaterstück handelt von Drogen und Abstürzen, es wird getanzt und gekrochen, die Bühne ist

Das Theater Vorpommern spielt in Stralsund, Greifswald und Putbus, es hat nicht nur großartige Häuser, sondern auch eindrucksvolle Ensembles. Dazu noch kleine und große Bühnen an jedem Haus. Es wird ein enorm abwechslungsreiches Programm geboten, das von Klassik (Antigone, Premiere am 6.4.19 in Greifswald) bis zu Humoresken (Kabarett Sägefische, am selben Tag in Stralsund) reicht, Ballett, Musicals und Konzerte anbietet,

Im Ramba-Zamba-Theater wird Klassik oft reizvoll umgeformt, verstehbar gemacht und ins Heute transportiert. Dazu geben die Spieler in diesem Theater ihre Erfahrungen als Menschen einer diskriminierten Minderheit dazu, weben sie ein in das Darzustellende.  Wie oft hört man: „Mit einem Behinderten könnte ich mir Liebe und Sexualität nicht vorstellen!“ Oft traut man ihnen geistig nichts zu, man hält sie vielfach

Etwas Besonderes erwartet einen ab der neuen Spielzeit in der Deutschen Oper Berlin. Die Reihe „Lieder und Dichter“ verbindet bekannte, thematisch angelegte klassische Liederzyklen mit aktueller Lyrik. Der erste Abend dieser Reihe widmet sich im schwarz ausgeschlagenen Foyer der Oper einer Musik, die in der Zeit des Nationalsozialismus als „entartet“ galt und unterdrückt wurde. Verbunden und untermalt wird sie von

Der Komponist Viktor Ullmann, von den Nazis aufgrund seiner Wurzeln blutmäßig zum Juden und für vogelfrei erklärt, nach Theresienstadt verschleppt, in Auschwitz feige ermordet, komponierte mit ungebrochener Kreativität gegen das Böse an. Sein in Theresienstadt, kurz vor seiner Deportation nach und Ermordung in Auschwitz geschriebenes und dort sogar aufgeführtes Musikstück: Cornet Rilke, ist vordergründig ein Rilke´sches Heldenepos über einen tapferen