Maria im Maxim-Gorki-Theater. – Rezension

Im Maxim-Gorki-Theater sah ich mit großen Erwartungen am 15. Februar ein Stück mit dem Titel: „Maria“, das den Anspruch, die Bibelerzählung der Mutter von Jesus ins Heute zu transportieren, leider nicht erfüllte. Dabei wäre das so eine gute Idee gewesen! Es gab nur einen behaupteten, aber keinen wirklichen Bezug zum Heute, das Prekariat wurde verarschend, nicht würdevoll gezeigt, ein rothaarig-aufgedonnertes Glimmermädchen (Vidina Popov, bemüht, aber als Maria nicht überzeugend) hüpft fröhlich schwanger über die Bühne, ist immer optimistisch, man weiß nicht ganz warum,  die Inhalte bleiben fahl und leer. Der Text wird mal zu schnell, mal zu laut, mal zu leise gesprochen, alle Spieler nehmen ihre Figuren nicht ernst, karikieren sie, allerdings auch nur wenig überzeugend und der Schnellsprechsalat auf der Bühne hat zudem den Fehler, dass die Inhalte auch von der Intention her unverständlich bleiben. Die Arbeit der Maria im Netz, wo sie sich Leuten zum Reden anbietet, und die irgendwelche Scheinsorgen herunterlabbern, ist ganz bestimmt kein Dornwald, das Kind wird geboren, verschwindet dann, Maria bleibt fröhlich wie ein Puppe, die Menschen um sie herum sind allesamt Schablonen.  Der Autor (Simon Stephens) hat es mit den  Assoziationen und Gedankensprüngen etwas zu weit getrieben und Nurkan Erpulat (Regisseurin) hat wohl dazu noch den Rotstift angesetzt. Übrig blieb ein anstrengend-ermüdendes Stück.

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