Theater am Rand – Theaterporträt

Das Theater am Rand ist ein typisches Alternativprojekt im Oderbruch. Der Oderbruch ein Streifen Land entlang des Grenzgebiets der Oder, das eine Stimmung, ähnlich wie Gorleben ausstrahlt. Verlassenheit und Nebel prägen das Bild, aus diesem schälen sich kleine Fachwerkhäuser mit buntgestrichenen Fensterläden heraus. Junge Leute haben sich seit Jahren dieser Häuser angenommen und daraus Neues entwickelt.

Kopfsteinpflaster, Sandwege, junge Leute in VW-Bussen, die ein Rock-Konzert suchen. Eine Mischung aus Einöde, Finsternis und Kultur prägt das Bild.  Die Häuser, Bäume, Straßenund Wege dort wirken wie gemalt.

Da hat sich nun seit einiger Zeit ein Theater etabliert, dass nicht nur ein einzigartiges Haus gebaut hat, sondernauch ein einzigartiges Konzept hat. Allein um es zu sehen, muss man dort einmal hinfahren. Vielleicht heute noch:  Zum Kurzfilmfestival:  Freitag, 11.09.15 – 20:00 Uhr – Kurzfilmfest International. Vom 11.-13. September 2015 wird das OderKurz-Filmspektakel zum fünften Mal seine Zeltplanen im Theater am Rand öffnen , um ein abwechslungsreiches Kurzfilmprogramm zu zeigen. Das Spektakel wird mit einem Programm aus internationalen Filmen eröffnet.

Weitere Infos zum Theater:

Das “Theater am Rand” (http://www.theateramrand.de/index.php) liegt abseits der Metropolen, am östlichsten Rand Deutschlands, im Oderbruch, im Dorf Zollbrücke, nur wenige Meter von der Grenze entfernt. Die neblige Landschaft diktiert die Spielregeln. Einfachheit. Professionalität. Handgemachtes, ein phantastisch, und geradezu in den Himmel gebautes Theater. Akteure und Betreiber sind der Akkordeonist Tobias Morgenstern und der Schauspieler Thomas Rühmann, die hier ihre verschiedenen Projekte verwirklichen.

Zunächst nur eine Stube

Am Anfang, im Jahr 1998, wares zunächst nur eine gute Stube für 32 Zuschauer im hundertjährigen Fachwerkhaus. Im Frühjahr 2006 war dann nur noch Platz auf der grünen Wiese. Ein neues Haus wurde gebaut.  Ein Riesenprojekt. Eichen,  Zeltplanen, eigenwillige Holzkonstruktionen. Das schützende Dach wird von geschälten Eichenstämmen getragen. Die Schrägheit der Konstruktion, seine Offenheit, die Abwesenheit von rechten Winkeln verweisen auf Kreativität und Originalität, aber auch auf die “widerständige Natur und Kunst”, die an diesem Ort gegeben wird.  Kunst, Musik,  Landschaft, Wind und Wetter, Abendsonnen und bis zu 200 Zuschauer werden ins Haus geholt. Erzählt werden “Menschen-Geschichten aus aller Welt und deren vielfältigen Regionen”.

Das Besondere: Eintritt nach Selbsteinschätzung

Regulärer Eintritt bei Austritt. Der Zuschauer zahlt, was ihm das Kunsterlebnis wert ist. Er entscheidet selbst. Nirgends gibt es das sonst, in keinem Theater. Hier wird das freie Spiel gewagt, es trägt weit, die Zuschauer kommen.

Sixto Rodriguez und Sugarman

Das Theater am Rand hat auch die Geschichte des Sixto Rodriguez (Searching for sugarman) erstmalig in Deutschland in einem Theater-Musikstück verarbeitet. Die revolutionäre Kraft seiner Lieder lebt und wirkt.  Die Geschichte der Wirkung seiner Lieder auf Südafrika (1 Million verkaufte Platten in den 70-er Jahren), während er 30 Jahre lang, entlassen aus der Plattenfirma, als Leiharbeiter in Detroit lebte, zeugt von einer großen Kraft des Menschlichen.

Dieses Theater ist ein Geheimtip, eine Bereicherung und muss unbedingt unterstützt werden!

Zum Weiterlesen über Sixto Rodriguez: (http://sugarman.org/rodalbums.html)

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