Ein Käfig ging einen Vogel suchen – Rezension

Andreas Kriegenburg, bekannt aus den Münchner Kammerspielen (Der Prozess) hat sich nun fürs Deutsche Theater Kafkas kleinere Aphorismen und Textsequenzen vorgenommen, er hat sie miteinander verwoben rund um die Geschichten „Der Bau“ und „Blumfeld ein älterer Junggeselle“ und hat sie mit einem äußerst originellen Bühnenbild versehen. Dazu hat er aus Blumfeld, dem älteren Junggesellen, fünf…

Der gute Mensch von Downtown – Rezension

Ein Theaterexperiment der besonderen Art wagte das Team von Gisela Höhne jüngst im Ramba Zamba Theater:  Das Stück, in dem Brecht am konsequentesten den V-Effekt und seine Form aufklärerischer Epik realisierte: „Der gute Mensch von Sezuan“.  Das Team gestaltete es neu und um und verhandelte die Frage: Was ist Güte? Darin verwebt wurden aktuelle politische…

Sei wachsam – Reinhard Mey mit neuem politischem Lied

https://www.facebook.com/krankeneuewelt/videos/854250971314085/?fref=nf Sei wachsam –  Ein Wahlplakat zerrissen auf dem nassen Rasen Sie grinsen mich an, die alten aufgeweichten Phrasen Die Gesichter von auf jugendlich gemachten Greisen Die Dir das Mittelalter als den Fortschritt anpreisen… … Ich hab’ Sehnsucht nach einem Stück Wahrhaftigkeit Nach ‘nem bißchen Rückgrat in dieser verkrümmten Zeit. Doch sag die Wahrheit und…

Ungeduld des Herzens – Rezension

26.1.16 / jw – Feuilleton Die abgebrannten Bäume Stefan Zweigs »Ungeduld des Herzens« an der Berliner Schaubühne Von Anja Röhl »Ihm ist jedes Gefühlsleben abtrainiert worden« Foto: Gianmarco Bresadola Nächste Aufführungen: 11. u. 12.2., 20 Uhr, 13.2., 18 Uhr, 14.2., 16 Uhr An der Berliner Schaubühne wurde Stefan Zweigs Roman »Ungeduld des Herzens« zu neuem Leben…

Der Perlmuttknopf – Filmrezension

Der chilenische Regisseur Patricio Guzmán, in den 1970er Jahren berühmt geworden mit seiner Trilogie „Die Schlacht um Chile“, erhielt 2015 bei der Berlinale für „Der Perlmuttknopf“ den silbernen Bären für das beste Drehbuch. Der Film läuft jetzt in den Kinos. Es ist ein poetischer, ruhiger Film, der den Menschen mit dem Kosmos, dem Wasser, seinen…

Deutschstunde im BE Berliner Ensemble – Rezension

Im Berliner Ensemble hat Christoph Hein Deutschstunde „fürs Theater eingerichtet“, den Roman dramatisiert, der erstmals in den 60-er Jahren die psychologische Traumatisierung durch den NS-Faschismus zum Thema hatte.  Das Kind eines Polizisten hatte sich in seinem Heimatdorf mit einem Maler angefreundet, der ihm eine geistig freiere Welt eröffnet hatte und den er lieb gewann. Als…

Dunkelkammer im Ballhaus Naunynstraße – Rezension

19.1.16 jw /Feuilleton Maschinen fühlen keinen Schmerz  –  Inspiriert vom `Troika-Imperialismus´, ein deutsch-griechischer Abend Zu Beginn sitzen ein Deutscher, Frank Seppeler, und ein Grieche, Michail Fotopoulos, an zwei Metallgestellen, die die Höhe von Tischen haben. Später werden die Requisiten zu Bettgestellen, Unterständen oder markieren einen Schützengraben. Es ist, als säßen die beiden da und gäben…

Eisler on the beach in den Kammerspielen des Deutschen Theater – Rezension

Das Stück lebt von der Geschichte des Komponisten Hans Eisler und seinen zwei Geschwistern, Gerhard Eisler und Ruth Fischer, beide mit internationaler Wirkung, beschreibt und erklärt Weltgeschichte an einem konkreten Beispiel, würzt mit Musik von Hans und stellt Bilder nach, die Edward Hopper (amerikanischer Maler der Neuen Sachlichkeit und des Lichteinfalls urbaner Szenen) malte. Die…

Nora im Deutschen Theater – Rezension

9.12.15 in jw / Feuilleton Es ist ein Wagnis, Henrik Ibsen umzuschreiben, Armin Petras hat es getan und »Nora« für die Bühne im Deutschen Theater in Berlin »neu eingerichtet«. Unter der Regie von Stefan Pucher ist dafür eine interessante Lösung gefunden worden. Über der Bühne laufen auf einer Leinwand Theaterszenen in Schwarzweiß, die altmodisch und…