Verwanzt in Konstanz

In Konstanz findet man, diesmal weitab im Süden, ein ebenso politisch-sozialkritisches, wie witziges Theater wie in Rostock: Das Theater des Intendanten Christoph Nix: Politisches Theater im Spiel, Engagement in Afrika und der Flüchtlingspolitik, linke Präsentation des öffentlichen Auftritts in der Stadt.  In die Stadt wurde ich gelockt durch Che Guevara, dessen Konterfei mit dem Satz:…

Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny von Kurt Weill

Die  Kurt Weill Oper im Rostocker Theater“Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“, unter der musikalischen Leitung von Robin Engelen, in der Inszenierung von Johanna Schall, ist sehr gelungen! Das Thema passt perfekt zur aktuellen Situation in Rostock: Geld „reguliert“ alle menschlichen Beziehungen in einer Stadt. Meist ist ja zuwenig davon da, jedenfalls das wird immer…

Glückskind in Rostock, eine überragende Inszenierung!

Das Stück „Glückskind“, momentan gespielt im Rostocker Theater, das einen ungeheuren Auftrieb durch Sewan Latchinian bekommen hat, ist eine Romanadaptation des gleichnamigen Buches von Steven Uhly. Es handelt von einem Kind, dass von einer jungen Mutter in einer Plattensiedlung in eine Mülltonne geworfen wird. Dort findet es, noch lebend, der im Alkohol versunkende Hartz-VI er…

In meinem Kopf ein Universum – Filmrezension

Dieser polnische Film, ( Regie Maciej Pieprzyca), nach einer wahren Geschichte ist ein Juwel. Er widerlegt die letzten Vorurteile gegenüber behinderten Menschen, die sich noch immer hartnäckig halten. Zum Beispiel die, dass diejenigen, die nicht sprechen können, auch nicht denken können.  Es wird die Kindheit und Jugend bis ins Erwachsenenalter eines Menschen dargestellt, der darum…

Theater in Rostock

15.4.15 jw/Feuilleton Die Stadt Rostock rettet ihren Ruf. »Einen erfolgreichen Intendanten entlässt man doch nicht«, hatte der frühere Bundestagspräsident Wolfgang Thierse am Montag den Demonstranten zugerufen, die sich mit Sewan Latchinian, dem entlassenen Leiter des Rostocker Volkstheaters, solidarisierten. Und tatsächlich, die Rostocker Bürgerschaft entschied am Abend nach nur einer Stunde Beratung, Latchinian soll seinen Job…

Wer Bunker baut, wirft auch Bomben – Erinnerung an den Maler Herbert Weitemeier

12.3.15 / jw Feuilleton/ Kunst aus Gegenden, die man Städte nennt: Ein vergessener Maler aus Berlin-Kreuzberg. Die Ansicht einer Kreuzberger Häuserfront. Ineinander verschachtelte Altbauten. Die Häuser wirken gekrümmt. Sie schlängeln sich, scheinen wie Erdschichten ineinander geschoben. Als breche sie jemand auf und lege ihr Inneres frei. Dazwischen Menschen, winzig klein. Sie schwanken einzeln, zwischen den…

Adams Welt im Grips – Rezension

Nach „aneinander vorbei“ hat das Grips-Theater unter der Regie von Gregory Caers, ein zweites Mal das Experiment gewagt, Kleinkinder von zwei Jahren zu begeistern. Dabei verlassen sie, wie auch im emanzipativen Kindertheater, deutlich konventionelle Wege. Statt Weihnachtsmänner-, Osterhasen- oder Märchenanimation wird hier Entwicklungs-Theater geboten. Ein Spiel, das sich genau in der Bedürfnisebene eines kleinen Kindes…

Als wir träumten – Filmrezension

Der neue Dresen-Film „Als wir träumten“ ist ein Männerfilm. Es wird geprügelt, geboxt, es werden Autos geknackt, kaputt geschlagen, Mütter beiseite gedrängt, es wird gekokst, gesoffen, es werden Pornos geguckt. Alles spielt sich im Dunklen und laut ab, in Ruinen, dunklen Kellern, auf nächtlichen Dächern, in verlassenen Fabrikhallen, Werkstätten, zwischen Hochhäusern und Müllbergen. Nebenbei bügeln…

Das Salz der Erde  –  Filmrezension

Das Salz der Erde – Filmrezension

Wim Wenders hat auf der Berlinale den Goldenen Bären für sein Lebenswerk bekommen. Zu Recht. „Das Salz der Erde“, einen seiner ungewöhnlichsten Filme, kann man momentan in den Kinos sehen. Er hat einen Künstler und sein Werk porträtiert. Den Welt-Meister der sozialen Fotografie, Sebastiao Salgado. Wim Wenders hat nicht viel getan, er durfte den Fotografen…