Es regnet, die Leute frieren, Jugendliche in Strandsachen kommen, aalen sich in der Sonne, eine Frau schimpft mit dem Teufel im brennenden Wohnwagen, schnauzt ihre Kinder an, die machen sich nichts draus und spielen Ball. Viel Wut, viel Gebrüll: »Eu meu, könnt ich sterben!« Dann tritt Dr. Faustus (Rita Sanftenberg) auf: »Ich bin der Teufel!« Später kommen drei Kriegskrüppel mit
jw / Feuilleton / 13.6.12 Du bist ein immer etwas nachdenklich dreinblickender Mensch, den man nicht nur auf Grips-Premieren sieht, sondern auch bei vielen anderen Grips-Aufführungen. Die Kinder bringen Dich zum Staunen, zum Lachen, und Du läßt Dich durch sie immer wieder inspirieren. Wann immer man etwas aus deinem Munde zur Einschätzung kindlicher Seelen hört, so heißt es, sie seien
Matthias Nagatis gab am Freitag in Stralsund sein »Endspiel«. Nach 14 Jahren wird der Schauspieldirektor des Theaters Vorpommern auf Geheiß eines neuen Intendanten »ausgewechselt«, noch bevor dieser überhaupt angetreten ist. Mit Nagatis geht ein Großteil des Schauspielensemble, der Musikdirektor und etliche Sänger. Die Künstler ließen sich von der mit ihrem Abschied verknüpften Heilsbotschaft noch einmal zu absurdem Theater inspirieren. Ihre
Das erste Stück des jungen Regisseurs Daniel Pfluger heißt »Europe mon amour«. Es wird zur Zeit in Berlin an der Neuköllner Oper gespielt. Pfluger hat sich zum Ziel gesetzt, die Mühen und die Kraft der oft noch sehr jungen Menschen, die nach Europa einwandern wollen, auf die Musiktheaterbühne zu bringen. Sein Stück nennt sich bescheiden »Montage«, weil es aus Interviewpassagen
Dem Ensemble am Ramba-Zamba-Theater ist eine besonders gute Inszenierung gelungen, ein Anti-Psychiatrie-Stück: „Mit 200 Sachen ins Meer“: Ein junger Mann kommt in die geschlossene Abteilung und begegnet dort Patienten, die ihn wieder aufbauen, einziger Verrückter: Der Cocktails schlürfende, Hawaiihemd tragende Arzt. Eine Karrikatur mit Tiefsinn. Die Bühne einfach, schwarz mit acht rollenden leeren Türrahmen, behängt auf der einen Seite mit
Was kann an einer klassischen Dreiecksgeschichte heute noch interessant sein? Und was hat die Sache im Kunger-Kiez zu suchen? Das Kunger-Kiez-Theater „Für uns ist Theater ein Schutzraum, in dem wir uns entwickeln und zusammen Kunst schaffen. Wir wollen Menschen inspirieren und zum Staunen bringen“, hat ein Spiel im Spiel daraus gemacht, die jüngere Tochter aus gutem Hause, eben verführt vom
Die spanische Regisseurin Iciar Bollain ist eine, deren Namen man sich merken muss, ihre Filme sind von einer erstklassigen Qualität, von eine ungeheuren Sensibilität und von einer sozialpolitischen Parteinahme für die Schwachen ganz und gar durchdrungen. Der Film „Öffne meine Augen“ von 2004 geht zB den Fragen nach, warum eine Frau mit einem Mann zusammen bleibt, der sie schlägt, warum
Übername aus: 28.4.12 / jw-Feuilleton Interview: Christof Meueler Der Staat soll das Grips-Theater retten! Am Mittwoch endete das Soli-Singen beim Flashmob am U-Bahnhof Wittenbergplatz mit einem Polizeieinsatz Foto: Björn Kietzmann Volker Ludwig, Jahrgang 1937, ist der Gründer und Geschäftsführer des Berliner Grips, dem bekanntesten deutschen Theater für Kinder (und Erwachsene) Das Grips-Theater kämpft wieder gegen den Untergang. Herr Ludwig, Sie
27.4.12 / jw- Feuilleton Sein oder Nichtsein« ist eine berühmte antifaschistische Verwechslungskomödie von Ernst Lubitsch aus dem Jahr 1942, die im Polen unter deutscher Besatzung spielt. Über dieses Polen weiß man meist viel zu wenig. Erst kürzlich las ich den überaus bemerkenswerten »Bericht an die Welt« von Jan Karski, der als Kundschafter der polnischen Exilregierung in London unterwegs war. Die
19.04.2012 / jw-Feuilleton / Seite 12 Wie steht es in Berlin um das Theater in Schulen? Darüber diskutierte am Dienstag abend ein Podium in der Neuköllner Oper. Vorher zeigten Teenager der Lilienthal-Oberschule im Stadtteil Steglitz das Stück »Kunststücke«, mit dem sie in diesem Jahr das TuSch-Festival (für »Theater und Schule«) gewannen. 30 Produktionen wurden dort aufgeführt, alle in Zusammenarbeit mit