17.11.11 / jw-Feuilleton Sterben und Tod auf die Leinwand zu bringen ist riskant, die meisten Menschen verdrängen diese Themen lieber. Andreas Dresen hat sich diesem Krankheitsbild angenommen und daraus einen ungewöhnlichen Film gemacht, der weniger schockiert als beruhigt. Ein Mann ( einzigartig gespielt von Milan Peschel) erfährt, dass er einen bösartigen Hirntumor hat, der ist an einer inoperablen Stelle im

Die zum „No limits-Festival“ ( 10. Bis 20.11.11: 200 behinderte und nichtbehinderte Künstler aus ganz Europa)  neu aufgelegte Premiere: „Weiberrevue XXL“ zeigt eine Nele Winkler, die wild auf die Bühne stürmt, und dort ein Cello küsst, dazu ruft: “Ich liebe Dich!“ Danach beginnt sie herzerweichend zu spielen. Sie braucht dazu keine Griffe und Noten, sie macht die Musik nur mit

Das Gorki-Theater hat sich seit Jahren darauf spezialisiert, große Literatur aufs Theater zu bringen, im Oktober 2011 nun den neuen Fallada-Bestseller „Jeder stirbt für sich allein“ in der Langfassung Als ich diesen Roman und den Autor und sein Werk einst in meinem Germanistikexamen bearbeitete, wurde ich von meinen Professoren ungläubig angeschaut, sie rümpften die Nasen, denn Fallada, der von den

7.11.11 / Feuilleton jw Bernadette La Hengst ­inszeniert das Mitmachstück »Integrier mich, Baby!« am Thalia Hamburg. La Hengst, nach Selbstauskunft »Rampensau«, ist über Hamburg hinaus bekannt für ihre eigenwilligen Performances, Chansonauftritte und Theaterprojekte, in denen sie Stellung gegen Globalisierung, Kriege und Sozialraub nimmt. In ihrem neuen Stück »Integrier mich, Baby!« läßt sie einen multimusikalischen Integrationskurs für alle los: Wir schreiben

2.11.11 / jw-Feuilleton   In Dresden findet momentan das mit Filmen, Ausstellungen, Dramen vollgepackte Festival »Politik im Freien Theater« statt – unter dem Motto »Fremd«. Am Donnerstag wurde es im Europäischen Zentrum in Hellerau mit dem Stück »Versus« von Rodrigo Garcia eröffnet. Der spanische Regisseur gilt in Dresden als »provokant«. Eine Frau wälzt sich auf einem rot angeleuchteten Quadrat voller

jw Feuilleton / 18.10.11 Am Berliner Maxim Gorki Theater hat Armin Petras »Die Wohlgesinnten« von Jonathan Littell als Theaterstück inszeniert. Der 1400-Seiten-Roman über die Erlebnisse eines SS-Offiziers galt bei seinem Erscheinen in Frankreich 2006 als literarische Sensation. Mit seinem Stück ist Petras eine großartige Verdichtung und Intensivierung gelungen. Er hat das Werk in die klassischen fünf Akte gegliedert: Exposition, drei

jw Feuilleton / 14.10.11 In den Kammerspielen des Deutschen Theater in Berlin wird das Schloss gegeben, eine Kafka-Adaptation des Nurkan Erpulat (Verrücktes Blut). Gezeigt wird, wie ein Fremder Zuflucht gewinnt bei Menschen, die ihm mit Misstrauen begegnen, wie ein klassenmäßig schwer Einschätzbarer in einem Dorf die untersten Stufen eines unbekannten hierarchischen Systems zu erklimmen versucht und daran scheitert, als sei

  Der Regisseur Niklas Heinecke arbeitet seit 2004 regelmäßig in der Hamburg-Barmbeker “Zinnschmelze” mit einem Laienensemble. Nach der überaus professionell gemachten Aufführung „Das Fest“ gibt es nun die Buchadaptation des Antipsychiatrieklassikers „Einer flog über das Kuckucksnest“. Den gleichnamigen Film hatte ich seinerzeit sehr kritisch gesehen, der Hauptdarsteller schien mir zu selbstverliebt, die Mitpatienten schienen mir zu sehr von oben herab gestaltet,

Das Ballhaus Naunynstraße hat sich in Ihrer jüngsten Premiere an einen Romanstoff von Emine Sevgi Özdamar gemacht, Perikızı, die Umsetzung des Romans: Die Brücke vom Goldenen Horn, es handelt sich um einen Namen und zwar von einem Mädchen und  man betont ihn:  Peeriii – und dann ızı, was mit zwei extrem kurze trockenen i´s ausgesprochen wird. Die Deutschen ignorieren diese

28.9.11 / Feuilleton / junge welt In der palästinensischen Stadt Dschenin/Jenin  suchen die Menschen seit einiger Zeit nach kulturellen Antworten auf den Alltag, dessen Traumatisierungen nicht mehr ohne Schaden zu nehmen bewältigbar scheinen. Als der anrührende Dokumentarfilm »Das Herz von Jenin« (2008) dort nicht gezeigt werden konnte, weil es kein Kino mehr gab, beschlossen die deutsche Filmemacher zusammen mit ihren