Schmutzige Hände im Volkstheater Rostock – Rezension

Schmutzige Hände im Volkstheater Rostock – Rezension

Das Rostocker Theater war schon öfter in der Presse, es warf seinen Intendanten raus, obgleich er einer der inovativsten Deutschlands (Sewan Latchinian) war, das kostete den Rostocker Senat Hunderttausende, und dann wurde es erstmal etwas stiller ums Haus. Nun soll ein ganz neues Haus entstehen. Vorerst noch im alten Haus besuchte ich kürzlich zwei moderne…

Der aufhaltbare Aufstieg des Arturo Ui im aufBruch Gefängnistheater Berlin

Der aufhaltbare Aufstieg des Arturo Ui im aufBruch Gefängnistheater Berlin

Eine Gängsterkomödie, ein Stück Zeitgeschichte, Al Capone, Hitlers Aufstieg – Brecht nannte den, der bei ihm aufsteigt, Ui, ein lautmalerischer Ausdruck von Überraschung, Schnelligkeit, Blitz, Wind und Kürze. Ich sah das Stück schon an vielen Bühnen. Hier wird es von Gefangenen selbst gespielt. Und trotzdem sie das Stück von ihrem Regisseur vorgeschlagen bekommen, obwohl sie…

Menschen im Hotel – in Zinnowitz – Rezension

Menschen im Hotel – in Zinnowitz – Rezension

Eine Freude ist es, wie in diesem Sommer Eleven auf der Vorpommerschen Landesbühne das Stück: Menschen im Hotel in Zinnowitz auf die Bühne bringen. Obwohl eine Literaturadaptation, und kein Stück eines Theaterschreibers, trifft diese Aufführung den Roman der völlig unterschätzten Vicki Baum punktgenau. Sowohl, was die Feinzeichnung der Charaktere betrifft, als auch, was die Stimmungen,…

Verstehen Sie Bahnhof – Rezension

Verstehen Sie Bahnhof – Rezension

Fallobst heißt die Musiktheater-Laienspielgruppe in Potsdam, die schon seit Jahren zusammen Theater macht. Titel ihrer meist komödiantischen Stücke sind: „Fröhliche Ex-Frauen“ (2014), „giftige Schwestern“(2015) und „Mord im Rampenlicht“(2017), aber auch „Alcatraz- der Kreuzfahrtknast ( 2018) und „Aussortiert“(2023). Die Laien können es dabei durchaus mit professionellen Spielern aufnehmen. Was die Freude am Spielen, die Leidenschaft, das…

Dreigroschenoper – Von ganz unten – Rezension

Dreigroschenoper – Von ganz unten – Rezension

Die berühmte Dreigroschenoper von Bertolt Brecht (Text) und Kurt Weill (Musik) unter Mitarbeit von Elisabeth Hauptmann im Freiluftgefangenentheater in der JVA Tegel hatte am 12. Juni 2024 eine überaus erfolgreiche Premiere. Die leider nur 12 Aufführungen waren schon 30 Minuten nach Versendung der Premierenankündigung sämtlich ausverkauft. Die Fangemeinde des AufBruch – Gefangenentheaters Berlin schien sich…

Was war und was wird – in Rostock – Rezension

Was war und was wird – in Rostock – Rezension

WAS WAR UND WAS WIRDSchauspiel von Lutz Hübner und Sarah NemitzRegie: Sascha MeyMit Katja Klemt und Peer Roggendorf Compagnie de Comedie in der Bühne 602 im Rostocker Stadthafen Es gibt einen Charakterdarsteller in Deutschland, der spielt in Rostock. Er kann wie kein anderer den eitlen Mann, den schwulen Mann, den schüchternen, traurigen, selbstmitleidigen, den fürsorglichen,…

Die schmutzigen Hände im BE – Rezension

Grau in grau, kaltes Bühnenbild, kalte Menschen, alles aus Stahl. Um stählerne Wände herum, die über Eck stehen, spielt ein Stück, in dem festgefrorene Menschengesichter, als gehetzte Roboter herumzurennen scheinen. Der Eindruck, den der Zuschauer von Sartres Stück bekommt ist finster. Das sollte wohl so sein, denn er wollte zeigen, was es mit Menschen macht,…

Die Räuber im Gefängnistheater aufBruch

Die Räuber im Gefängnistheater aufBruch

Die Räuber im Freilufttheater Jungfernheide in Berlin Das 1781 zunächst anonym erschienene, 1782 uraufgeführte erste Theaterstück des Dichters Friedrich Schiller, geboren 1759 in Marbach, schildert die Rivalität zweier Brüder: Auf der einen Seite der von seinem Vater geliebte, intelligente, freiheitsliebende, spätere Räuber, Karl Moor, der das Privileg eines Studiums genießt und dem als Erstgeborenen das…

Wie wird Geschichte gemacht?        Hermanns Schlacht im aufBruch-Gefängnistheater

Wie wird Geschichte gemacht? Hermanns Schlacht im aufBruch-Gefängnistheater

Schon im Jahre 1986 hatte Sewan Latchinian sein Debüt als Dramatiker mit dem Theaterstück „Grabbes Grab“ (Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin), mit dem er den Dichter Christian Dietrich Grabbe im wahrsten Sinne wieder „ausbuddelte“. 2009 nahm er diesen Stoff erneut auf, in dem er den „betrunkenen Shakespeare“, (Heinrich Heine über Grabbe) in mehreren Stücken lebens- und zeitgeschichtlich präsentierte. Sewan Latchinian fragte damals: Wie wird Geschichte gemacht, wer macht…