junge welt / Feuilleton / 2.9.14 Am Donnerstag, 28.8.14, hatte an der Berliner Schaubühne »The Forbidden Zone« Premiere, eine Koproduktion mit den Salzburger Festspielen über Frauen in Zeiten des Krieges. Die Herren des Krieges, die Politiker, durften sie nicht einmal wählen. Sie erhoben laut ihre Stimmen, doch die blieben zu schwach. So richtete sich ihre Wut nach innen, gegen sich

UKRAINE IM KRIEG GESPRÄCH MIT REINHARD LAUTERBACH Am Nachmittag des 16. August versammelten sich im Begegnungszentrum der Linkspartei Stralsund mehr als 40 Interessierte aller Altersgruppen, um Reinhard Lauterbach zu hören. Einige waren extra aus Rostock, Schwerin und Berlin-Spandau gekommen. Lauterbach, ausgewiesener Kenner der ost­europäischen Völker und ihrer Sprachen, arbeitet seit über 25 Jahren als Journalist und Korrespon­dent für Osteuropa. Er

Bejarano &Microphone Mafia in Heideruh aufgetreten, Höhepunkt des  diesjährgen Sommerfestes in der Nordheide. Esther Bejarano, 87, ihr Sohn Joram, 60, und Kutlu Yurtseven, 39. Drei Generationen in der Bejarano &microphone Mafia-Band wollen  Jugendliche ansprechen und ein Zeichen setzen. Durch HipHop.   Doch zunächst gibt es eine Geschichte:   Kutlu, gemeinsam mit Rosario Pennino (zweites Mitglied der Microphone Mafia, war in

Wer sehen und erleben will, wie in einem ganzen Gebiet eine Widerstandsbewegung seit nun schon vier Jahrzehnte die komplette Gesellschaft, Dörfer, kleine Städte, Kulturhäuser, Bauernhöfe, Schulen, Arbeitsstellen, Verwaltung und sogar das „Wirtschaftsleben“, nämlich das Kleingewerbe durchzieht, beflügelt, durchtränkt hat und darin nun schon drei Generationen aufgewachsen sind, in einem Geist, der gelernt hat infrage zu stellen, sich aufzulehnen, sich einzusetzen,

Nach der Aufführung von Jellineks „FaustIn and out“ im Münchner Cuvilliés Theater ist mir übel, beinahe zwei Stunden lang Menschen aushalten, die beide verrückt sind, dazu Vater und Tochter, Mann und Frau, Täter und Opfer, Vergewaltiger und Vergewaltigte, Unterdrücker und Sklavin, alles in einem, gemischt, vermischt, gleichzeitig geteilt, zerteilt, zersplittert, der Vater zuerst verrückt, die Tochter verrückt gemacht nachdem, durch

Alice Schwarzer ist bei Männerbünden verhaßt, bei Linken umstritten. Der von ihr Ende 2013 initiierte und von vielen Prominenten unterzeichnete »Appell gegen Prostitution« hat heftige Kritik ausgelöst. Darin wird unter anderem die »Ächtung und, wenn nötig, auch Bestrafung der Freier, also der Frauenkäufer« gefordert. Ich habe mir das von Schwarzer herausgegebene Buch »Prostitution – ein deutscher Skandal« angesehen und festgestellt,

jw/Feuilleton/ 25.6.14 Philoktet, in der sophokles´schen Bearbeitung im BE,  tragisch, würdig, ernst und hochpolitisch gespielt vom RambaZamba-Ensemble, geht einem wie mit Nadeln unter die Haut. Es reißt sie einem sogar herunter, wenn der Schmerztanz beginnt und sich der Mensch, der hier für alle steht, in Krämpfen stumm sich krümmend schreit. Keinerlei Überspieltheit, keine Manierismen, keinerlei Eitelkeit, nur echter adäquater Ausdruck.

Wo wären wir in 150 Jahren, wenn wir heute ein freies Wohnrecht für alle forderten? Im neuen Stück des Berliner Grips-Theaters geht’s um das Jahr 1848 Die deutschen Panzer haben die Portugiesen zerquetscht« titelten Zeitungen in dieser Woche, und priesen »die Art und Weise, mit der die Deutschen die Portugiesen zerlegt« und »Ronaldo platt gemacht« hätten. Man habe »die Welt

In Cottbus fand gestern im großen Theater eine Veranstaltung statt, in der es um Humor und Nazizeit ging. Darf es Nazikritik mit Humor geben? Es muss, war die einhellige Meinung. Humor bricht das künstlich aufgerichtet Dämonische, der Witz präsentiert das Widerständige, er entlarvt, befreit. Zwischen den Diskussionen wurde das Stück „Sein oder Nichtsein“ von Nick Whitby nach dem Lubitsch-Film gezeigt,

Das Burgtheaterstück: „Die letzten Zeugen“ beim diesjährigen Theatertreffen im Berliner Festspielhaus in der Schaperstraße noch heute und morgen, (bis 15.5.) zu sehen, vermag etwas sehr Besonderes, es verfremdet Zeitzeugenberichte von jüdischen Verfolgten des Naziregimes, bringt sie damit auf eine höhere Ebene der Erkenntnis und führt so dazu, dass sich im Zuschauerraum die Leute am Ende gemeinsam erheben, als ob sie