Das Haus des Theater 89 – Rezension

20.8.11 / Feuilleton / junge welt Ein Lebenswerk zum Wohl der Menschheit hinterlassen zu können, davon träumen viele. Hans-Joachim Frank gründete ein halbes Jahr vor dem Mauerfall in Berlin das Theater 89, das er nach wie vor leitet. Untergebracht ist es in einem Plattenbau, der von einer Polytechnischen Oberschule zu einer Privatschule umgestalt wurde. Was…

Picasso in Stade

9.8.11 / jw / Feuilleton Wenn man ein Bild fertig macht, tötet man es – 72 Picasso-Drucke in Stade Stade bei Hamburg verdankt den Erhalt seiner Altstadt einem Atomkraftwerk und einem Werk der Dow Chemical Company. Jedenfalls sollten die schiefen Hansehäuser nach Angaben eines Mitarbeiters des Kunsthauses in den 70ern ins Hafenbecken gekippt, dieses zugeschüttet…

Ausverkauf der Altenpflege

25.7.11 / jw-Feuilleton Da kann man noch so nett sein und wird doch nichts als Hospitalismus produzieren! Wer kämpft mit Brigitte Heinisch gegen den Ausverkauf der Altenpflege? Mit großer Freude las ich am Freitag, daß der Umgang Berlins mit der Altenpflegerin Brigitte Heinisch vor sechs Jahren gegen die Europäische Menschenrechtscharta verstieß. Heinisch war nach Beschwerden…

Schnee in Samarkand Ausstellung

22.7.11 / jw Feuilleton   Kriegsgerät in der Wüste, Nescafe in der Steppe: Daniel Schwartz stellt in Berlin »Ansichten aus dem Hinterland der Kriege« aus.  –   Schnee sucht man vergebens auf den Bildern, die der Schweizer Fotograf Daniel Schwartz im Berliner Martin-Gropius-Bau unter dem Titel »Schnee in Samarkand« ausstellt. Statt dessen gibt es Sand, Nebel und…

Theater der Unterdrückten in Afghanistan – Rezension

13.7.11/jw/Feuilleton Theater, schreibt der Autor, habe er lange Zeit als zu elitär, zu kommerziell, zu weit entfernt von sich selbst empfunden. Schauspieler und Regisseure schienen ihm grundsätzlich selbstverliebt. Hjalmar Jorge Joffre-Eichhorn wollte gesellschaftliche Zustände politisch verändern. Er beschäftigte sich mit Marx, vielleicht noch Brecht, ging in andere Länder, um dort die Verhältnisse zu studieren und…

Schreberzone im Keller (Neuköllner Oper) – Rezension

In die „Zone“ wollten sie uns früher immer rüberschicken, die „Zone“ war das Unwort für den weißen Fleck in unserem Atlas, der wie ein siamesischer Zwilling an Westdeutschland klebte und weder Straßen noch Städte zu haben schien. Eine weiße Insel mit Punkt, die Parallelgesellschaft, in der das Fremde lauerte, das wahre Böse.  `Zone´ in dem…

Schwarzweiß in Dessau – Rezension

Ein kleines umzäuntes Arreal im Stadtpark Dessau, einem kleinen Fleck grün in der Mitte der Stadt, am Tag hat hier eine Trauerfeier stattgefunden, denn am selben Tag vor zehn Jahren war hier im Stadtpark ein Mensch schwarzer Hautfarbe (Alberto Adriano) erschlagen worden. Menschen mit Blumen in den Händen. Afrikaner, Theaterbesucher. Am Eingang wird man durch…

So lonely – Rezension

Noch meine Großmutter hat ihre Kinder nicht aufgeklärt, der Unterleib galt als schmutzig, darüber zu sprechen als Tabu. Wenn ein Mädchen damals ihre Regel bekam, wurden diskret Vorlagen angereicht und ihr zugeflüstert, dass das nun ab jetzt jeden Monat „passiere“ und zum Kinderkriegen gehöre. Meine Tante war also der Überzeugung an einer unheilbaren Krankheit zu…